Start eines Elefantenidentifizierungsprojekts im Luambe-Nationalpark, Sambia

Die letzten veröffentlichten Daten zur Elefantenzählung im Luangwa-Tal stammen aus dem Jahr 2016 und schätzten die Population auf über 13.000 Tiere. Lediglich 54 Tiere wurden dem Luambe-Nationalpark zugeordnet (DNPW, 2016 und IUCN, 2016). Da der Park offene Grenzen zu angrenzenden Wildschutzgebieten und Gemeindeflächen aufweist, ist es wichtig, die Elefantenpopulation, ihre Anzahl und ihre Dynamik besser zu verstehen. Daher initiierten wir ein Projekt zur Elefantenidentifizierung vor Ort, das auf visuellen Merkmalen wie Ohrkerben, Stoßzähnen und Körperform basiert. Vor Beginn der Datenerhebung trugen wir Informationen für die Populationszählung und die Identifizierungsmethoden zusammen.

Wir dokumentierten Elefanten mithilfe von Fotografien und hielten dabei charakteristische Merkmale wie einzigartige Ohrkerben, Stoßzahnformen und Körperproportionen fest.

Jede Sichtung wurde mit individuellen Informationen wie Geschlecht, geschätztem Alter, Gruppengröße, Standortkoordinaten, Datum und weiteren relevanten Details erfasst. Im Anschluss an die Datenerhebung erstellten wir eine Datenbank mit 40 identifizierten Individuen, geordnet nach ihren spezifischen Merkmalen.

Der Höhepunkt dieser Bemühungen war die Entwicklung eines Elefanten-Identifikationsbuchs, das die Grundlage für Monitoring und zukünftige Forschung bildet. Da es sich hierbei um eine unvollständige Liste und eine Momentaufnahme der Population handelt, ermutigen wir dazu, weitere Tiere hinzuzufügen und in zukünftigen Erhebungen Gruppenidentifikationsdaten sowie fehlende körperliche Merkmale der aufgeführten Tiere zu erfassen. Dieses Buch dient als Basisinstrument zur Identifizierung und zum Monitoring einzelner Elefanten und unterstützt so das Populationsmonitoring, Schutzmaßnahmen und das Verständnis der komplexen Dynamik von Elefantengemeinschaften. Es ist außerdem ein wertvolles Werkzeug, um potenzielle Bedrohungen für Elefantenpopulationen (z. B. Wilderei, Fallenjagd usw.) zu erkennen und den Mensch-Elefant-Konflikt besser zu bewältigen.